Die österreichischen Vereinssparkassen

Die von gemeinwohlorientierten Vereinen gegründeten Sparkassen sind der älteste und nunmehr größte Teil der österreichischen Sparkassengruppe. Beginnend mit der Ersten österreichischen Sparkasse im Jahr 1819 wurden bis in die 1860er Jahre ausschließlich Vereinssparkassen gegründet. Erst dann kam es auch zur Gründung von Gemeindesparkassen.

Die österreichische Sparkassengruppe hat in den letzten 50 Jahren einen grundlegenden Wandel erfahren, sowohl in Bezug ihrer Zahl als auch in Bezug ihrer Rechtsform. 1973 gab es 169 Institute, von denen 34 als Vereins- und 135 als Gemeindesparkassen gegründet wurden. Mit heutigem Tag gibt es aufgrund von Fusionen nur mehr 49 Sparkassen, wobei das damals größte Institut, die als Gemeindesparkasse gegründete Zentralsparkasse der Gemeinde Wien, aus der Gruppe ausgeschieden ist.  

Von diesen 49 Sparkassen bestehen nur mehr 13 in der ursprünglichen Rechtsform, davon zehn als Vereinssparkassen. Mit der Zweiten Sparkasse, die für Menschen ohne normalen Bankzugang geschaffen wurde, ist eine Neugründung hinzugekommen. Die übrigen Sparkassen haben ihren Geschäftsbetrieb in eine Aktiengesellschaft ausgegliedert und bestehen als Stiftungen bzw. sogenannte Anteilsverwaltungssparkassen weiter.  

Insgesamt fallen damit auf jene Sparkassen, die als Vereinsparkassen gegründet wurden, rund 90% der Bilanzsumme der Sparkassengruppe und rund 20% der gesamten Bilanzsumme der österreichischen Banken.

Seit 1997 ist die aus der Ersten österreichischen Spar-Casse hervorgegangene Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen das Spitzeninstitut der Gruppe. Ihre Aktien werden ebenso wie jene der Tochtersparkassen in sieben zentral- und osteuropäischen Ländern, darunter die Česká spořitelna und die Slovenská sporiteľňa, von der Erste Group Bank AG gehalten.